NABU Bochum » Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Die Feldlerche

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Die Feldlerche

Mit ihrem unauffälligen Gefieder wirkt die Feldlerche beinahe bescheiden, doch ihr unverkennbarer und allseits bekannter Gesang hebt sie deutlich von den anderen Arten ab. Direkt aus dem Himmel scheint ihre starke Stimme zu erklingen und so fand dieser unscheinbare Vogel es nicht nur in unzählige Kochtöpfe, sondern auch in zahlreiche Gedichte. Heute steht ihr Schutz im Vordergrund, denn ihre Zahl nimmt rapide ab. Doch um etwas zu schützen, muss man es zuvor besser verstehen lernen.

Und somit lauschten am 07.03.2019 40 Zuschauer den fachkundigen Worten von Prof. Dr. Dieter Hasselmann zum Thema „Feldlerche“, die in Zusammenarbeit mit dem Tierpark Bochum stattfand.

Unter den Lerchen ist die Feldlerche (Alauda arvensis) die wohl bekannteste ihrer Gattung.

Dabei ist neben ihrem kräftigen Gesang, die Lerchenhaube der Männchen wohl das bekannteste charakteristische Merkmal ihrer Art.

Ihr Verbreitungsgebiet umfasst neben Süd- und Westeuropa auch Teile Asiens und große Bereiche des nördlichen Mittelmeerraums. Dabei bevorzugt die Feldlerche, wie ihr Name es bereits verrät Felder. Auf Heiden, Wiesen, extensiv bewirtschafteten Weiden und Äckern sucht sie nach Nahrung, bei der es sich im Sommer hauptsächlich um Insekten und im Winter um Körner handelt. Zudem nistet sie in diesen Lebensräumen.

Allerdings darf die Vegetation nicht zu hoch sein, ansonsten kann sie nicht mehr darin laden. Umso entscheidender ist es daher, dass in Weizenäckern und Co. kleine Lerchenfenster freigelassen werden.

Es sind aber nicht nur die teils stark bewirtschafteten Äcker, die den Lerchenbestand immer weiter drücken. Auch der Einsatz von Pestiziden, die intensive Weideviehhaltung, das Auswalzen von Grünland, die Gülleausbringung und selbstverständlich auch die natürlichen Fressfeinde, wieder der Fuchs oder der Mader, setzen den Feldlerchen immer weiter zu.

Um die Feldlerche zu erhalten, werden sie zwar in den sogenannten EU-Vogelschutzrichtlinien aufgezählt, doch diese beziehen sich nicht auf ihre Ausrottung durch sekundäre Handlungen, sondern auf die Auslöschung durch den Fang. Aus traditionellen Gründen dürfen in den Gebieten des Mittelmeerraums immer noch Lerchen zum Verzehr gejagt werden. Wobei jährlich fast 500.000 Feldlerchen gefangen werden.

Was können wir also tun?

Wir können dafür sorgen, dass Brachen erhalten bleiben, Grünland extensiv genutzt wird, eine artenreiche Nutzung von Feldern umgesetzt wird und Alternativen zu Pestiziden gefunden werden. Da die meisten Schutzmaßnahmen jedoch mit Einbußen im Ertrag und zusätzlichen Kosten für den Landwirt verbunden sind, muss an höherer Stelle dafür gesorgt werden, dass die Landwirte eine entsprechende Unterstützung erhalten. Im Moment gelangt von den jährlich 58 Millionen des EU-Haushalts, die in die EU-Agrarförderung fließen, nur ein Bruchteil in naturverträgliche Maßnahmen, wie Blühstreifen oder sogenannte Lerchenfenster. Doch mit den Neuverhandlungen der EU-Agrarpolitik können wir endlich für einen neue Richtung sorgen. Erfahren sie mehr von der Kampagne unter: www.NeueAgrarpolitik.euund kämpfen sie mit uns für den Erhalt der Arten, wie der Feldlerche.