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Ein Garten für Kröte, Frosch und Molch

Das Stück Garten am Haus und selbst ein ausgewählt bepflanzter Balkon haben im Siedlungsraum eine wichtige Funktion für die heimische Natur. Gerade Kleintiere wissen die Oasen und grünen Ecken in der Stadt zu schätzen. Neben Vögeln und verschiedenen Insektengruppen können auch Amphibien dort einen geeigneten Lebensraum finden.

 

„Nicht alle Menschen reizt eine Schotterfläche vorm Haus. Viele wollen ihr direktes Umfeld für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt öffnen“, erklärt Stefan Beckmann vom NABU Bochum. Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich laut NABU Bochum auch ein kleiner Garten für Amphibien herrichten.

Amphibien benötigen für ihre Fortpflanzung und Entwicklung ein Gewässer. Für viele Arten, wie etwas Teichmolch oder Grasfrosch, reichen schon ein kleiner Gartenteich oder ein großer Wasserkübel, um ihren Bedürfnissen an ein Laichgewässer zu genügen. Um eine gute Entwicklung der Lurche zu gewährleisten sollten Gartenfreunde auf einen Besatz mit Fischen verzichten. Was für die ausgewachsenen Tiere meist ungefährlich ist, kann nämlich für den Laich und die Larven in einem kleinen Gewässer schnell das Ende bedeuten. Wichtig ist ferner auch die Bepflanzung mit Sumpf- und Wasserpflanzen. Sie sorgen für ein ökologisches Gleichgewicht und für ausreichend Sauerstoff im Wasser, den die Kaulquappen und Molchlarven mit ihren Kiemen in frühen Stadien noch benötigen.

Pflanzen im Uferbereich bilden zudem den natürlichen Übergang von Wasser zu Land, auf den die Amphibien beim Wechsel zwischen den beiden Lebensräumen angewiesen sind. Manche Arten, wie etwa Erdkröten, halten sich ausschließlich zum Ablaichen im Wasser auf und dann vorwiegend in der Flachwasserzone. Diese Bereiche bieten darüber hinaus Versteckmöglichkeiten und Schutz vor natürlichen Räubern. Auch wenn kleine Gewässer grundsätzlich ausreichen, gilt: Je größer der Teich, umso stabiler ist dieses Biotop. Wer also Platz hat, sollte ruhig größer planen. Außerdem sind Gartenteiche eine echte Bereicherung für jeden Garten – auch optisch.

Ein Garten für und mit Amphibien hat neben einem kleinen Laichgewässer ein paar weitere Strukturen, die den Kröten und Molchen bei ihren Ansprüchen entgegenkommen. So bieten Steinhaufen und Trockenmauern den Tieren an Land günstige Versteckmöglichkeiten. Viele Gärtnerinnen und Gärtner haben diese Elemente, die sich gut in einen naturnahen Garten einpassen, ohnehin in ihrem Garten. Das gleich gilt für die sogenannte Wilde Ecke, die nicht nur bei Igeln und Insekten hoch im Kurs steht, sondern auch Amphibien einen attraktiven Lebensraum bietet. Nicht zuletzt gehören in einen amphibienfreundlichen Garten Beete mit blühenden Kräutern und Sträuchern, möglichst einheimische Arten, die für Insekten und deren Larven ausreichend Nahrung bieten. Diese stehen nämlich auf dem Speiseplan einiger Amphibien.

Grundsätzlich gilt: Wer seinen Garten naturnah einrichtet, mit vielen verschiedenen, natürlichen Elementen und heimischen Pflanzen, wird sich auch bald über den Besuch von Molchen, Kröten und Fröschen freuen dürfen.

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